Wesentliches Ergebnis der Ermittlungen:
Die Angeschuldigten haben am 12. Dezember 1936 in Düsseldorf und Wuppertal große Mengen von Flugblättern der verbotenen
Internationalen Bibelforschervereinigung verteilt, die folgenden, auszugsweise wiedergegebenen Inhalt haben:
"Resolution.
pp.
Wir rufen alle gutgesinnten Menschen auf, davon Kenntnis zu nehmen, daß Jehovas Zeugen in Deutschland, Österreich und anderswo
grausam verfolgt, mit Gefängnis bestraft, und auf teuflische Weise misshandelt und manche von ihnen getötet werden. Alle diese
verruchten Taten werden gegen sie von einer grausamen, heimtückischen und bösen Macht verübt, wozu diese durch jene religiöse
Organisation, nämlich die römisch-katholische Hierarchie, welche viele Jahre lang das Volk getäuscht und den heiligen Namen Gottes
gelästert hat, veranlasst wird. Die Hitlerregierung, die von den Jesuiten der römisch-katholischen Hierarchie unterstützt und
beeinflusst wird, hat wahren Christen jede Art grausamer Bestrafung auferlegt und fährt fort dieses zu tun, gleichwie auch
Christus Jesus und seine Apostel um der Gerechtigkeit willen verfolgt wurden. Jehova Gott hat seinen Knechten befohlen, diese
Bösen (Hesekiel 33:8,9) zu warnen, damit die volle Verantwortung für ihr verkehrtes Handeln auf ihnen selbst ruhe. Aus diesem
Grunde lassen wir heute die Warnung an die Herrscher in Deutschland, an die römisch-katholische Hierarchie und an alle ähnlichen
Organisationen, die die wahren und treuen Nachfolger Christi grausam verfolgen, ergehen, daß ihr Geschick, nach Gottes Wort,
vollständige Vernichtung sein wird (Psalm 145:20). In Matthäus 25 verkündet Jesus das Gericht Jehovas über alle solche ruchlosen
Verfolger, die die wahren Nachfolger und Brüder Christi Jesu verfolgen, in folgenden Worten: „Insofern ihr es einem der geringsten
dieser meiner Brüder getan habt (grausam misshan-delt), habt ihr es mir getan. Gehet von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das
bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln. Und diese werden hingehen in die ewige Strafe (der Vernichtung).“ Wir erheben scharfen
Protest gegen die grausame Behandlung der Zeugen Jehovas durch die römisch-katholische Hierarchie und ihre Verbündeten in
Deutschland und in allen Erdteilen, aber wir überlassen gerne den Ausgang dieser Sache völlig der Hand des Herrn unseres
Gottes; denn nach seinem Worte wird er ihnen völlige Vergeltung zuteil werden lassen.
pp."
Die Angeschuldigten geben die Tat zu.
Die Behauptungen, „In Deutschland werden Jehovas Zeugen auf teuflische Weise misshandelt und manche von ihnen getötet ...
Alle diese verruchten Taten werden von einer grausamen, heimtückischen und bösen Macht verübt“, erfüllen den Tatbestand
des § 1 des Heimtückegesetzes.
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