Krenzer"12 Jahre – 12 Schicksale" im Geschichtsunterricht  

3) Didaktische Hinweise Seite 3 von 14

1934 – Hamann
 
Die Erinnerungen des Konditormeisters Walter Hamann aus Düsseldorf (1904–1998) aus den 1970er Jahren schildern u. a. den Aufbau einer illegalen Untergrundorganisation zur Fortführung des Gemeindelebens und der Missionstätigkeit sowie den Ablauf einer ersten größeren Widerstandsaktion 1934. Sie gewähren Einblicke in das Gefühlsleben eines Menschen, der sich aufgrund des totalitären Herrschaftsanspruchs der Diktatur mit dem eigenen Tod konfrontiert sieht.

Ergänzende Hinweise zu Hamann sind auf der Website des United States Holocaust Memorial Museum zu finden.

Bei der Behandlung im Unterricht sollten die bei der Analyse autobiographischer Schilderungen zu beachtenden quellenkritischen Aspekte (Konstruktion von Lebensgeschichte, Präsentation von Identität) thematisiert werden.

Mögliche Arbeitsaufgaben:

  1. Schildern Sie kurz den Lebenslauf Walter Hamanns. Berücksichtigen Sie dabei auch M1.
  2. Analysieren und interpretieren Sie den an die deutsche Reichsregierung gerichteten Brief sowie das Telegramm M2 unter der Fragestellung: Welche Haltung vertraten Jehovas Zeugen gegenüber dem Machtanspruch des NS-Regimes? Berücksichtigen Sie dabei den Verlauf der Konsolidierung der nationalsozialistischen Herrschaft seit der Machtübernahme 1933. Wägen Sie ab: war die Brief- und Telegrammaktion von 1934 eine sinnvolles Manifest geistiger Unabhängigkeit oder eine nutzlose bzw. gefährliche Provokation des Regimes?
  3. Beschreiben Sie am Beispiel der Schilderungen Walter Hamanns die Folgen des in der Telegrammaktion angekündigten verbotswidrigen Verhaltens. Berücksichtigen Sie dabei auch M3. Wie versuchte der NS-Staat die Zeugen Jehovas zu brechen? Welches Selbstkonzept des Verfassers lässt sich ableiten?

 

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