Krenzer"12 Jahre – 12 Schicksale" im Geschichtsunterricht  

3) Didaktische Hinweise Seite 8 von 14

1939 – Fey
 
Die Arbeiterin Elly Fey (1899–1979), die an verantwortlicher Stellung als „Gruppenleiterin“ die illegale Organisation in Köln aufrechterhalten hatte, wurde nach Verbüßung ihrer Haft auf unbestimmte Zeit in das Frauen-KZ Ravensbrück eingeliefert. Der Zeitzeugenbericht eines Mithäftlings aus den 1970er Jahren erzählt von Widerstand und Misshandlungen in der „Hölle der Frauen“, wie sie die Gruppe der Zeuginnen Jehovas und auch Elly Fey miterlebte.

Die Erlebnisse überlebender KZ-Insassen sind nur sehr lückenhaft bekannt, da, wie von anderen Opfergruppen bekannt, auch viele Zeugen Jehovas ihre Erinnerungen einer gewissen Tabuisierung unterwarfen. Dies liegt einerseits an der gewaltigen Kluft zwischen denen, die die Hölle der Lager durchgemacht haben, und denen, die etwas darüber – wie wohlmeinend auch immer – erfahren möchten. Neben der Gefahr, nicht verstanden zu werden, riskieren die Opfer außerdem, dass traumatische Erinnerungen aus der KZ-Vergangenheit wiederaufleben, die mit ihrem Selbstverständnis nicht zu vereinbaren sind.

Mögliche Arbeitsaufgaben:

  1. Schildern Sie kurz den Lebenslauf Elly Feys.
  2. Erörtern Sie mit welchen sprachlichen Mitteln die NS-Presse die Berichterstattung über das Urteil des Sondergerichts benutzte, um die Stimmung gegen die Religionsgemeinschaft anzuheizen (M14).
  3. Beschreiben Sie, welche Formen des Widerstands Jehovas Zeugen in den Konzentrationslagern praktizierten (M15)? Welche Folgen hatte ihr Verhalten? Beurteilen Sie den Sinn der kollektiven Verweigerungshaltung.
  4. Diskutieren Sie die These Buber-Neumanns, ein „religiöser Märtyrer“ habe es „einfacher“ als ein „politischer ‚Gläubiger‘“ (M15).
  5. Informieren Sie sich über Gunter Demnigs Projekt "Stolpersteine" (M16). Welche Kritik wird an dem Projekt geübt? Beurteilen Sie diese Form des Gedenkens

 

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