Krenzer"12 Jahre – 12 Schicksale" im Geschichtsunterricht  

3) Didaktische Hinweise Seite 9 von 14

1940 – Kusserow
 
Der Graveur Wilhelm Kusserow (1914–1940) fand als Kriegsdienstverweigerer den Tod. Sein Abschiedsbrief ist ein bewegendes Dokument der Gewissensnot und Glaubenstreue. Dieser Brief und der seiner Mutter lassen erahnen, welche innere Kraft es gekostet hat, sich allen Versuchen zu widersetzen, das Leben des jungen Mannes durch Kompromisse zu bewahren.

Ergänzende Hinweise zu Kusserow sind auf der Website des United States Holocaust Memorial Museum sowie auf der privaten Homepage www.standhaft.org zu finden.

Wilhelm Kusserows Abschiedsbrief, sowie der Briefwechsel zwischen dem Pflichtverteidiger und seiner Mutter Hilda Kusserow ermöglichen einen Einblick in die jeweilige Lebenswelt der Verfasser. Sie erfüllen informative, appellative und Selbstäußerungsfunktionen, die es im Unterricht herauszuarbeiten gilt.

Mögliche Arbeitsaufgaben:

  1. Schildern Sie kurz den Lebenslauf Wilhelm Kusserows. Beschreiben Sie auch die Repressionen, die die Familie Kusserow insgesamt zu erleiden hatte (M17).
  2. Analysieren Sie Hitlers Aussage (M18). Was bedeutete Kriegsdienstverweigerung im „totalen“ Staat?
  3. Analysieren Sie das Schreiben des Rechtsanwalts Rohr an Wilhelm Kusserows Mutter (M19). Stellen Sie die Argumente heraus, mit denen er Wilhelm und seine Mutter überzeugen will, ihre Haltung zu ändern. Verfassen Sie einen Antwortbrief der Mutter. Vergleichen Sie Ihren Briefentwurf mit dem von Hilda Kusserow geschriebenen (M20).
  4. Welche Empfindungen kommen in Wilhelm Kusserows Abschiedsbrief zum Ausdruck (M21)? Welche Überzeugungen werden deutlich? Welche Hoffnung hegt er?
  5. Diskutieren Sie: Ist Wilhelm als Märtyrer gestorben? Sollte man bereit sein, für seine Überzeugungen zu sterben?

 

Krenzer"12 Jahre – 12 Schicksale" im Geschichtsunterricht